2020
PAL / 1:2,35 / Länge: 103 Minuten

Grundlage für das Video bildet der Spielfilm “Ex Machina” (2015, Regie: Alex Garland). In diesem Science-Fiction-Film werden die Themen künstliche Intelligenz, Verhältnis Mensch-Natur-Kunst in einer speziellen Art besprochen, weshalb er mir als sehr geeignet für eine Bearbeitung erschien. Aus dem Film werden mittels Photoshop alle Personen ausgeschnitten und durch eine halbautomatische Funktion mit umliegender Bildinformation gefüllt. Durch das Wegnehmen der scheinbar wichtigsten Bildinformation, der Protagonisten selbst, wird eine Art “Rollentausch“ evoziert. Die im Hintergrund befindlichen Gebäude, Innenräume und Gegenstände, die quasi die Bühne des Films sind, bekommen nun die volle Aufmerksamkeit.
Welche Rolle spielt Architektur im Film, wie haben Räume in den jeweiligen Film-Genres auszusehen und welche Stereotypen haben Rückwirkungen auf unsere Gesellschaft? Fragen stellen sich auch im Bezug auf das Medium selbst. Was könnte in einem zweidimensionalen Bild in den Räumen hinter den Protagonisten oder außerhalb des Bildausschnittes passieren? Was macht ein Computerprogramm, wenn es unpräzise oder falsche Anweisungen vom Benutzer erhält? Wie öffentlich ist der öffentliche Raum für die Filmbranche, für die Kunst und für eine Privatperson?
Ein weiterer Anhaltspunkt ist die aktuelle Diskussion zum Thema Bildrechte von Kunst- und Kulturobjekten im öffentlichen Raum und weiterführend in Foto, Film und Internet. Die Einschränkung der Panoramafreiheit wurde in Österreich zwar abgewendet, durch das Internet steht hier aber auch die Kunst vor einem globalen Problem.
Bearbeitet wurden rund 7.000 Einzelbildern (entspricht einem Bild pro Sekunde). Die Zwischenbilder wurden interpoliert, wodurch ein neuer Rhythmus unabhängig vom ursprünglichen Schnitt entsteht. Der Ton wurde auf 4% gequetscht (entspricht der Anzahl bearbeiteter Einzelbilder) und dann wieder auf Originallänge gezogen.